Geht es nach dem Willen der HSV-Fans, spielt ihr Verein ab Sommer wieder in der Bundesliga. Zumindest der Auftakt in die Rückrunde nährte die Hoffnung, denn durch das hart umkämpfte 1:0 (0:0) gegen den 1. FC Köln löste der HSV die Rheinländer als Tabellenführer ab und blickt hoffnungsfroh auf die kommenden Monate. Ransford Königsdörffer wurde mit seinem Treffer (78.) zum Mann des Abends für das Team von Trainer Merlin Polzin.
Wie sehr diese 90 Minuten an den Kräften zehrten, wurde nach 88 Minuten im Volkspark deutlich. Von Krämpfen geschüttelt blieb HSV-Verteidiger William Mikelbrencis auf dem Rasen liegen und benötigte die Hilfe seines Teamkollegen Jonas Meffert. Dann ging es weiter. Und kurz darauf konnten Mikelbrencis, Meffert und alle anderen Hamburger Profis dann endlich den so wichtigen Sieg bejubeln, der reichlich Kraft kostete und jede Menge Glücksgefühle freisetzte.
HSV-Matchwinner Königsdörffer gibt zu: „War insgesamt kein gutes Spiel“
„Insgesamt war es kein gutes Spiel von uns, aber wir haben die drei Punkte“, erklärte Matchwinner Königsdörffer. „Deshalb sind wir sehr zufrieden.“ Polzin stimmte ihm zu: „Wir sind zufrieden mit dem Ergebnis. Und wir haben zu null gespielt, darauf lag in der Vorbereitung unser großes Augenmerk.“
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Schön war es in der Tat nicht, was geboten wurde, diese Ansicht wird wohl jeder der 57.000 Fans im ausverkauften Volkspark teilen. Aber aus Hamburger Sicht enorm wertvoll. FC-Boss Christian Keller fasste das Geschehen treffen zusammen, als er bemerkte: „Auch der HSV hat kein gutes Spiel gemacht. Aber wenn hier jemand zwingend war, dann war es der HSV.“
Der HSV besaß die ersten guten Chancen gegen Köln
Tatsächlich besaßen die Hausherren nicht viele, aber zunächst die einzigen Chancen der Partie. Dompé machte den Anfang, scheiterte jedoch an Kölns Keeper Schwäbe (44.). Auch Karabec kam einem Tor nach Muheims Ecke per Kopf nahe, doch erneut rettete Schwäbe bärenstark (60.).
Ein Auftakt nach Maß: Die HSV-Profis bejubeln den Sieg gegen den 1.FC Köln. imago/Oliver Ruhnke
Als alles dann so allmählich schon auf ein torloses Remis der beiden Spitzenteams hindeutete, kippte die Nummer doch noch entscheidend in Richtung des HSV. Finkgräfe brachte Richter ungestüm im Strafraum zu Fall, den fälligen Strafstoß von Königsdörffer parierte Schwäbe zunächst, war dann aber gegen den Nachschuss machtlos – das 1:0 für den HSV (78.). „Der Elfer war nicht gut geschossen“, merkte der Torschütze an. „Aber zum Glück stand ich richtig und konnte den Nachschuss reinmachen.“
HSV-Keeper Heuer Fernandes rettete seinem Team den Sieg gegen Köln
Bevor der unterm Strich verdiente Sieg feststand, musste das Polzin-Team allerdings noch bange Minuten überstehen. Kölns Martel traf den Pfosten (87.), Obuz fand in HSV-Keeper Heuer Fernandes seinen Meister (89.). Dann war der HSV-Sieg perfekt. Das schöne Ende eines Tages, der so fürchterlich begonnen hatte, als HSV-Hooligans auf dem Kiez Kölner Anhänger auf brutale Weise angriffen und zusammenschlugen.
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Rein sportlich aber durfte der HSV jubeln. „Am Ende war es ein Arbeitssieg, aber aus meiner Sicht auch ein verdienter Sieg“, sagte Polzin und lobte auch die Fans: „Man hat das Volksparkstadion wie in besten Zeiten erlebt, es war eine richtig geile Energie.“ Ein Auftakt nach Maß für den HSV in die Rückrunde, die allerdings direkt weitere harte Aufgaben für ihn bereithält. Kommenden Samstag geht es zu Hertha BSC, anschließend kommt mit Hannover 96 das nächste Spitzenteam in den Volkspark (2.2.). Angst hat dort spätestens seit Samstagabend niemand mehr, das Selbstvertrauen der HSV-Profi ist so groß wie lange nicht mehr.