London. Nach erneuten Angriffen des Tech-Milliardärs Elon Musk gegen die britische Regierung hat Premierminister Keir Starmer an den politischen Anstand appelliert. Der 62-Jährige vermied es, Musk namentlich zu kritisieren und warnte stattdessen Politiker in seinem eigenen Land davor, Lügen und Falschinformationen zu verbreiten.
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Wenn Politiker, die selbst lange in der Regierung gesessen hätten, Wahrheit, Anstand und Rechtsstaatlichkeit vernachlässigten, und Untersuchungen forderten, weil sie auf Forderungen der extremen Rechten aufspringen wollten, habe das einen Einfluss auf die Politik, warnte Starmer.
Trump-Berater Musk greift in britische Innenpolitik ein
Nur wenige Stunden zuvor hatte Nigel Farage, Chef der Partei Reform UK, den Tech-Milliardär als seinen Freund bezeichnet.
Quelle: Reuters
Er sei besorgt, in welche Richtung sich die britischen Konservativen entwickelten. Er warnte zudem: „Diejenigen, die so weit wie möglich Lügen und Falschinformationen verbreiten, sind nicht an den Opfern, sondern an sich selbst interessiert.“
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Umfrage von Musk: Sollte Amerika die Briten befreien?
Der Unternehmer Musk hatte Starmers sozialdemokratische Labour-Regierung zuletzt immer wieder kritisiert und ihr unter anderem vorgeworfen, nicht genug zur Aufklärung früherer Missbrauchsfälle zu tun.
In einer Umfrage auf seiner Plattform X ließ er nun abstimmen, ob Amerika „das britische Volk von ihrer tyrannischen Regierung“ befreien sollte. Dazu äußerte sich Starmer nicht konkret.
Keine direkte Kritik an Musk
Musk teilte auch einen Beitrag zu einer Messerattacke in Southport und schrieb dazu „Prison for Starmer“ („Gefängnis für Starmer“). Journalistinnen und Journalisten sprachen Starmer auf Musks Kommentare an, der Regierungschef vermied es aber, den einflussreichen Berater des designierten US-Präsidenten Donald Trump direkt zu kritisieren.
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Musk hatte zuletzt auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) als „Trottel“ („fool“) beschimpft und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier als „Tyrann“ bezeichnet. Er wirbt für die AfD und setzt sich für den inhaftierten britischen Rechtsextremen Tommy Robinson ein.
RND/dpa