In einer Rede vor dem Weltwirtschaftsforum in Davos hat US-Präsident Trump Unternehmen aufgerufen, in den USA zu produzieren. Tun sie es nicht, müssten sie mit Zöllen rechnen. An die OPEC appellierte er, den Ölpreis zu senken.
US-Präsident Donald Trump hat beim Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos erneut mit Zöllen gedroht und Unternehmen aufgefordert, in den USA zu produzieren. “Amerika ist zurück und offen für Geschäfte”, sagte der Republikaner, der per Video zugeschaltet war. “Wenn Sie Ihr Produkt nicht in Amerika herstellen, was Ihr gutes Recht ist, dann werden Sie ganz einfach einen Zoll zahlen müssen.” Dieser könne unterschiedlich hoch sein, aber werde letztlich die US-Wirtschaft stärken.
In seiner 20-minütigen Rede appellierte Trump an Unternehmer: “Kommen Sie und produzieren Sie ihre Produkte in den USA!”. Es werde keinen Ort auf der Welt geben, der besser sei für die Schaffung von Arbeitsplätzen und den Bau von Fabriken. Er kündigte die “größte Steuersenkung in der Geschichte der USA” an.
Trump: “Öl muss billiger werden”
Trump betonte erneut, er werde Öl und Gas fördern. “Dies wird nicht nur die Kosten für praktisch alle Waren und Dienstleistungen senken, sondern die Vereinigten Staaten auch zu einer Supermacht in der Produktion und zur Welthauptstadt für künstliche Intelligenz und Kryptowährungen machen”, kündigte er an.
An die OPEC und Saudi-Arabien appellierte er, den Preis für Öl zu senken: “Öl muss billiger werden”, so Trump. Dann würde auch der Krieg in der Ukraine enden, und die Zinsen würden sinken.
NATO-Mitglieder sollen fünf Prozent zahlen
Trump beschwert sich darüber, dass die EU die USA unfair behandle. Die Europäer kauften weder die landwirtschaftlichen Erzeugnisse der USA noch amerikanische Autos. Es sei sehr schwierig, neue Produkte nach Europa einzuführen. Trump beklagt jahrelange Genehmigungsfristen der EU. NATO-Mitglieder forderte er erneut auf, künftig statt zwei Prozent fünf Prozent ihrer Wirtschaftsleistung für Verteidigung auszugeben.
In seiner Rede wiederholte er größtenteils seine Darstellung, die Vorgängerregierung von Joe Biden sei unfähig gewesen und habe die Kontrolle über Inflation und die Grenzen verloren. Bei seinem Amtsantritt am Montag hatte der Präsident gleich eine Vielzahl von teils weitreichenden Dekreten unterschrieben, darunter etwa zum Rückzug der USA aus dem Pariser Klimaschutzabkommen. In der Handelspolitik beließ er es jedoch bisher bei seinen drohenden Ankündigungen.