Unaufhörliche Gewitter, sintflutartiger Regen und ein Blitzeinschlag – selbst Boris Herrmann war geschockt. „Das war einer der verrücktesten Tage, die ich auf dem Meer jemals hatte“, gab der Hamburger Extremsegler nach dem Schreckmoment bei der Regatta Vendee Globe zu.
Es klingt beinahe unmöglich – doch bereits zum zweiten Mal wurde Herrmann von einem Blitz erwischt. Erst im Mai war sein Boot bei New York von einem solchen schwer in Mitleidenschaft gezogen worden, und auch dieses Mal wurden die Systeme auf seiner Jacht Malizia-Seaexplorer durch einen Blitzeinschlag in der Nähe beschädigt.
Herrmann wird Tag „nicht vergessen“
„Sofort begann mein Bildschirm zu blinken, wurde schwarz, und der Autopilot schaltete sich zusammen mit den Instrumenten ab. Alarme ertönten, und das Boot verlor die Kontrolle und lag flach im Wasser. Der Wind nahm wieder zu, es donnerte und blitzte noch mehr, es war unerbittlich“, berichtete Herrmann: „Ich glaube, das Meer hat mir gestern wirklich die Zähne gezeigt.“ Diesen Tag werde er „nicht vergessen“.
Der Skipper des Team Malizia war in der Nähe von Cabo Frio vor der brasilianischen Küste in Richtung Äquator gesegelt, als er in den Sturm geriet. Die Gewitter seien „heftig“ gewesen, „mit Blitzen aus allen Richtungen“, einen solchen Regen habe er „noch nie erlebt“, erzählte Herrmann: „Ein paar Mal lagen wir flach auf dem Meer, und ich wurde herumgeschleudert.“
Herrmann muss Schäden durch Blitzeinschlag reparieren
Trotz des Chaos gelang es dem Hamburger, das Boot durch den Sturm zu navigieren und einige der wichtigsten Systeme wiederherzustellen. Andere elektronische Elemente an Bord müssen nun, wenn möglich, jedoch repariert oder ausgetauscht werden. Die Folgen des Blitzeinschlags seien „nicht ganz so schlimm“ wie noch vor sechs Monaten in New York, „aber es war trotzdem erschreckend“, gab der 43-Jährige zu.
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Erst am Montag hatte Herrmann seine Höhenangst überwinden und den 29 Meter hohen Mast erklimmen müssen, um einen Schaden an der Takelage zu beheben. Derzeit liegt der Deutsche auf Rang sechs des Klassements, an der Spitze liegt der Franzose Charlie Dalin vor seinem Landsmann Yoann Richomme. (sid/tm)